Der Mann, der alles wußte. Roman - Edgar Wallace - ebook

Der Mann, der alles wußte. Roman ebook

Edgar Wallace

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Opis

Diese Geschichte von den erstaunlichen Abenteuern, die in das Leben eines pensionierten Diamantenhändler kommen, der aus den Minen von Südafrika nach London kommt, ist clever in Handlung und effektiv im Stil. John Minute hat es weit gebracht. Vom Goldschürfer in Afrika zum Bankier und Multimillionär – die Karriere des John Minute ist nicht nur mit guten Taten gepflastert. Doch sein Aufstieg hat auch seine dunklen Seiten. So finster sind seine Geheimnisse, dass Minute Schweigegelder zahlen muss, um sein Leben nicht zu verlieren.

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Edgar Wallace

Der Mann, der alles wußte

Roman

Übertragen von Ravi Ravendro

Warschau 2017

Inhalt

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Der kleine, enge Raum war zum Laboratorium bestimmt worden, weil er von den Wohnräumen weit genug entfernt lag. Der frühere Besitzer von Weald Lodge hatte ihn als Billardzimmer anbauen lassen, aber John Minute, der augenblickliche Eigentümer, hatte weder Zeit noch Ruhe zum Billardspiel. Er überließ das Zimmer daher bereitwillig seinem Sekretär, der darin experimentierte und allerlei wissenschaftliche Untersuchungen anstellte.

An einer der Längswände lief ein einfaches Brettergestell entlang, auf dem Glaskolben und Reagenzgläser aufbewahrt wurden. Auf einem Tisch in der Mitte standen ein Mikroskop unter einer Glasglocke und ein offener Kasten mit verschiedenen Instrumenten. Auch mehrere Bücher lagen umher, und die bläuliche Flamme eines Bunsenbrenners züngelte unter einer Schale, die mit einer zähen, dunklen Flüssigkeit gefüllt war.

Eine Gummimaske bedeckte das Gesicht des Mannes, der am Tisch saß. Die Öffnungen für die Augen waren durch Gläser geschützt. Eifrig beobachtete er die brodelnde Masse, aus der beißende, übelriechende Dämpfe aufstiegen. Der Raum lag fast im Dunkeln; nur eine Leselampe mit grünem Schirm verbreitete etwas Licht, wenn man von der Flamme des Bunsenbrenners als Lichtquelle absah.

Ab und zu nahm Jasper Cole einen kleinen Glasstab, tauchte ihn in die Flüssigkeit, zog ihn wieder heraus und ließ die Tropfen auf einen Streifen Lackmuspapier fallen. Schließlich mußte er mit dem Resultat zufrieden sein, denn er löschte die Flamme unter der Schale, öffnete das Fenster und schaltete einen Ventilator ein, um die Lüftung des Raumes zu beschleunigen.

Als er die Maske abnahm, kam ein sympathisches, jugendliches Gesicht zum Vorschein. Jasper Cole sah allerdings etwas bleich aus, aber die blasse Hautfarbe machte sich gut zu dem dunklen Schnurrbart und den schwarzen Haaren. Nach einiger Zeit schloß er das Fenster wieder, füllte seine Pfeife aus einem vielbenutzten Tabaksbeutel und machte sich daran, das Resultat seines Experiments schriftlich niederzulegen. Dann und wann schlug er dabei ein Buch auf, um bestimmte Formeln nachzuprüfen.

Nach einer halben Stunde hatte er seine Arbeit beendet. Er trocknete die letzte Seite mit einem Löschblatt und verwahrte das Manuskript in einer Schreibmappe. Dann lehnte er sich bequem in seinen Stuhl zurück und gab sich seinen Gedanken hin. Sein Gesichtsausdruck verriet jedoch, daß sie nicht allzu angenehm waren. Eine Weile später nahm er eine Fotografie aus seiner Brieftasche. Sie zeigte ein sechzehnjähriges Mädchen mit hübschem Gesicht und feinen Zügen, die jedoch von einer leisen Melancholie überschattet waren. Lange sah er darauf und schüttelte dann den Kopf.

Als es leise an der Tür klopfte, schob er das Bild schnell in die Tasche zurück und erhob sich, um aufzuschließen.

John Minute trat ins Zimmer und zog argwöhnisch die Luft ein.

»Es stinkt hier, Jasper«, sagte er brummig. »Warum müssen nur alle chemischen Verbindungen so häßlich riechen?«

Jasper Cole lachte vor sich hin. »Die Natur hat das nun einmal so eingerichtet. Dagegen läßt sich nichts machen.«

»Sind Sie fertig mit dem Experiment?«

John Minute sah nach der noch heißen Schale hinüber, in der sich die dunkelbraune Flüssigkeit allmählich abkühlte.

»Ja, Sie können ganz unbesorgt sein. Die Substanz scheidet nur dann schädliche Dämpfe aus, wenn sie auf mehr als hundert Grad erhitzt ist. Deshalb hielt ich auch die Tür verschlossen.« »Was haben Sie denn eigentlich gemacht?« fragte der ältere Mann und betrachtete den Inhalt der Schale eingehend.

»Ich habe verschiedene Präparate miteinander gemischt. Das Gefäß enthält ein oder zwei Elemente, die sich nur bei einer gewissen Temperatur mit den anderen verbinden. Das Experiment ist geglückt. Die Verbindung ist während des Prozesses nicht zerfallen.«

»Hoffentlich kommen Sie nun bald zum Essen. Es ist schon alles kalt geworden«, erwiderte John Minute vorwurfsvoll.

»Entschuldigen Sie – ich muß den Gong überhört haben. Tut mir leid, daß ich Sie habe warten lassen.«

Sie gingen ins Speisezimmer, einen großen, etwas frostigen Raum, der um so ungemütlicher wirkte, als sie ihre Mahlzeit allein darin einnahmen. Wie gewöhnlich wurde während des Essens nicht viel gesprochen. John Minute las seine Zeitungen, besonders die Börsenberichte.

»Irgend jemand muß Gwelo-Aktien gekauft haben«, sagte er ärgerlich.

Jasper schaute auf.

»Aber das sind doch die Aktien, die – «

»Ja, ja«, entgegnete Mr. Minute mürrisch. »Ich weiß schon. Vorige Woche kosteten sie noch einen Schilling, heute werden sie schon mit zweieinviertel Schilling notiert. Ich besitze fünfhunderttausend – eigentlich sogar eine Million, aber die eine Hälfte gehört nicht mir. Ich bin beinahe in Versuchung, die Papiere zu verkaufen.«

»Vielleicht hat man tatsächlich Gold gefunden.«

John Minute räusperte sich verächtlich.

»Wenn in Gwelo Deeps wirklich Gold ist, dann finden wir in unseren Sanddünen hier nächstens Diamanten. Übrigens gehören die anderen fünfhunderttausend Aktien May.«

Jasper zog erstaunt die Augenbrauen hoch.

John Minute lehnte sich zurück.

»May Nuttalls Vater war mein bester Freund«, sagte er dann halblaut. »Er hat mich dazu überredet, wider mein besseres Wissen diese Gwelo Deeps zu kaufen. Wir haben einen viele hundert Meter tiefen Schacht in die Erde getrieben, aber wir haben alles andere gefunden, nur kein Gold.« Er lachte ironisch. »Ich wünschte nur, die Mine wäre ein Erfolg geworden. Der arme, alte Bill Nuttall hat sein ganzes Geld hineingesteckt, und er hätte ein besseres Schicksal verdient. Ich muß sagen, daß er mir in mancher bösen Lage geholfen hat.«

»Dafür haben Sie aber auch wie ein Vater für seine Tochter gesorgt.«

»Sie ist ein nettes Mädchen. Ich habe sie sehr gern, obwohl mir ein hübsches Gesicht sonst nicht so leicht imponiert«, erklärte John Minute etwas abweisend. »Aber May macht wirklich eine Ausnahme. Sie ist offenherzig, schaut einem in die Augen, wenn sie spricht, und redet keinen Unsinn. Für ihre Jahre ein sehr verständiges und tüchtiges Mädel.«

Jasper unterdrückte ein Lächeln.

»Zum Teufel, warum grinsen Sie denn?«

»Ich kann mich Ihrem Urteil nur anschließen.«

John Minute wandte sich plötzlich impulsiv an Jasper.

»Ich möchte Ihnen etwas sagen. May wäre etwas für Sie. Die müßten Sie heiraten. Sie würden mir damit einen großen Wunsch erfüllen.«

»Aber meiner Meinung nach hat Frank da auch noch ein Wort mitzusprechen«, meinte Jasper und rührte nachdenklich seinen Kaffee um.

»Ach was! Frank hat zu tun, was ich ihm sage. Er ist ein netter junger Mann, aber ein wenig wild und ungeschliffen. Ich glaube nicht, daß seine Gefühle so tief gehen. Der heiratet jedes Mädchen mit einem hübschen Gesicht. Wenn ich nicht dazwischengetreten wäre...«

Jasper sah plötzlich auf.

»Ja, wie meinten Sie?«

»Ach, es ist nebensächlich.« John Minute räusperte sich laut.

Es war eine Gewohnheit des alten Herrn, lange beim Abendbrot zu sitzen, selbst wenn er dabei einnickte. Jasper hatte sich eine Zeitung genommen und las ebenfalls. Jeder Abend verlief auf die gleiche Weise; nur wenn Jasper nach London fuhr, konnte er sich etwas Abwechslung und Zerstreuung verschaffen.

Er las gerade den Artikel eines berühmten Fachgelehrten über Radium-Emanationen, als John Minute ihn unterbrach und die Unterhaltung wieder aufnahm, die er vor einer Stunde abgebrochen hatte.

»Manchmal sorge ich mich direkt um May.«

Jasper legte die Zeitung hin.

»Aber warum denn?«

»Ich sage Ihnen, daß ich mich um sie sorge. Glauben Sie mir das vielleicht nicht? Ich weiß nicht, warum Sie immer Fragen stellen müssen. Darüber kann ich mich verflucht ärgern!«

»Also schön, ich nehme es als Tatsache, daß Sie sich um May sorgen und daß Sie guten Grund dazu haben.«

»Ich fühle mich für sie verantwortlich, und Verantwortung ist mir zuwider, besonders wenn es sich um Kinder handelt.«

Das Thema schien ihm unangenehm zu sein, denn er ließ es sofort wieder fallen.

»Sergeant Smith war in meiner Abwesenheit hier, wenn ich recht gehört habe?«

»Ja – heute nachmittag.«

»Haben Sie ihn persönlich gesprochen?«

Jasper nickte.

»Was wollte er denn?«

»Er wollte Sie sprechen, soviel ich verstehen konnte. Neulich sagten Sie doch, daß er trinkt?«

»Ach was«, entgegnete John Minute verächtlich. »Er trinkt nicht, er säuft! Was halten Sie denn von ihm?«

»Er ist ein merkwürdiger Mensch«, erwiderte Jasper offen. »Ich kann nicht verstehen, daß Sie sich seinetwegen so große Mühe machen, ihn entschuldigen und ihm sogar noch wöchentlich Geld schicken.«

»In kurzer Zeit werden Sie das begreifen. Für den Augenblick müssen Sie sich mit der Erklärung begnügen, daß ich in schwierigen Lagen stets nach dem leichtesten Ausweg gesucht habe. Auch in diesem Fall handle ich nicht anders. Wenn ich Sergeant Smith nicht wöchentlich diese kleine Summe zahlte, würde es große Unannehmlichkeiten für mich geben.«

Er erhob sich langsam und gähnte.

»Sergeant Smith ist ein böses Kapitel«, fuhr er dann fort. »Ich kenne ihn schon seit vielen Jahren. Meine Geschäfte haben mich mit den seltsamsten Leuten zusammengeführt, und manchmal war ich auch selbst gezwungen, ungewöhnliche Dinge zu tun. Wenn man das alles niederschriebe, würde es nicht besonders gut klingen, obwohl es mir gleichgültig ist, was man darüber denkt und was die Zeitungen über mich schreiben. Wollte ich mich um diesen Kram kümmern, so hätte ich mich schon vor Jahren begraben lassen können. Aber Sergeant Smith weiß etwas von mir, was mir sehr peinlich ist. Sie beschäftigen sich ja viel mit narkotischen Präparaten und ähnlichem Zeug, und Sie werden daher verstehen, daß das Geld, das ich ihm zahle, einen doppelten Zweck erfüllt. Es ist ein Beruhigungs- und ein Vorbeugungsmittel. Sergeant Smith ist ein gefährlicher, rücksichtsloser Kerl...«

»Polizist Wiseman – «

»Wiseman ist gefährlich, weil er so beschränkt ist. Was hat er denn hier gewollt?«

»Er ist nicht hier im Haus gewesen«, erwiderte Jasper lächelnd. »Ich habe ihn nur auf der Straße getroffen und mich eine Weile mit ihm unterhalten.«

»Sie hätten Ihre Zeit besser anwenden können. Der verrückte Kerl hat mich schon dreimal angezeigt. Wenn er mich noch länger derartig schikaniert, sorge ich dafür, daß er seinen Posten verliert.«

»Er ist aber wirklich kein schlechter Mensch«, beruhigte ihn Jasper. »Besonders intelligent kann man ihn allerdings nicht nennen, aber er ist anständig, ruhig und hält sich streng an die Gesetzesvorschriften.«

»Hat er etwas Besonderes gesagt?«

»Ja, er beklagte sich, daß Sergeant Smith ein so unangenehmer Vorgesetzter sei und ihn bei jeder Gelegenheit schulmeistere.«

»Da hat er allerdings recht. Smith ist ein typischer Kommißstiefel und besonders unangenehm, wenn er etwas entdeckt zu haben glaubt. Es ist doch merkwürdig, daß gewöhnlich die Leute am pflichteifrigsten sind, die selbst irgendwie einmal das Gesetz übertreten haben und nicht dabei ertappt wurden. – Aber ich bin müde und will zu Bett gehen«, fuhr er fort und warf einen Blick auf die Uhr. »Morgen fahre ich nach London. Ich will mit May sprechen.«

»Haben Sie etwas Bestimmtes vor?«

»Ja. Die Bank beunruhigt mich.«

Jasper Cole sah ihn durchdringend an.

»Was ist denn mit der Bank los?«

»Es ist noch nichts passiert, und da mein lieber Neffe Frank Merril dort tätig ist, zweifle ich auch nicht, daß alles in bester Ordnung ist. Ich wünschte nur, Sie würden diese ewige Fragerei nach dem Warum und Wieso lassen.«

Jasper steckte sich eine Zigarre an, bevor er antwortete.

»Das ist aber die einfachste Methode, um herauszubekommen, wie es in der Welt steht.«

»Schön, aber dann fragen Sie wenigstens jemand anderen«, sagte John Minute ärgerlich an der Tür.

Jasper nahm die Zeitung wieder auf, aber fünf Minuten später wurde er noch einmal von John Minute gestört, der ohne Kragen und in Hemdsärmeln zurückkam. Beim Ausziehen war dem alten Herrn noch ein Gedanke gekommen, den er unweigerlich mit Jasper Cole besprechen mußte.

»Schicken Sie morgen früh ein Telegramm an den Direktor der Gwelo Deeps und fragen Sie an, ob es etwas Neues gibt. Sie sind übrigens der Sekretär der Gesellschaft, das wissen Sie doch?«

»Das wußte ich noch nicht«, erwiderte Jasper erstaunt.

»Frank verwaltete den Posten früher, aber er hat sich der Sache in letzter Zeit nicht mehr angenommen. Das beste ist, Sie kümmern sich einmal darum und sehen zu, daß die Akten in Ordnung sind, sonst könnte es Differenzen mit dem Registergericht geben. Übrigens müssen wir auch bald einmal wieder eine Aufsichtsratssitzung abhalten.«

»Gehöre ich denn auch zum Direktorium?« fragte Jasper naiv.

»Das ist leicht möglich. Ich bin jedenfalls der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Gesellschaft. Aber es war ja seit langem nicht nötig, eine Sitzung abzuhalten. Am besten fragen Sie einmal Frank, wann die letzte stattfand.«

Er verschwand, aber nach einer Viertelstunde erschien er noch einmal, und zwar im Schlafanzug.

»Mays Missionsgesellschaft braucht wahrscheinlich wieder Geld. Fragen Sie doch einmal bei dem Sekretär an. Wenn meine Vermutung stimmt, schicken Sie ihnen eine größere Summe hin.«

Er ging zum Büfett und goß sich einen Whisky-Soda ein.

»Während der letzten Besuche des Sergeanten Smith war ich immer ausgegangen. Sollte er morgen wiederkommen, dann sagen Sie ihm doch, daß ich ihn nach meiner Rückkehr von London sehen möchte. Und schließen Sie die Türen gut und schieben Sie die Riegel vor. Verlassen Sie sich nur nicht auf diesen leichtsinnigen Wilkins!« Jasper nickte.

»Sie halten mich wohl für ein wenig verrückt?« fragte der alte Herr, der noch an dem Büfett stand und sein Glas in der Hand hielt.

»Nein, dieser Gedanke ist mir noch nicht gekommen. Ich habe nur manchmal den Eindruck, daß Sie etwas exzentrisch sind und die Gefahren übertreiben, die Sie umgeben.«

»Ich werde eines gewaltsamen Todes sterben, das weiß ich. Als ich im Zululand war, hat ein alter Zauberdoktor für mich die Knochen geworfen. Sie haben das niemals erlebt?«

»Nein«, entgegnete Jasper lächelnd.

»Sie können leicht darüber lachen, aber ich sage Ihnen, ich glaube fest daran. Einmal war es in dem Kral des großen Königs und einmal in Echowe. Und beide Zauberdoktoren sagten mir, daß ich eines gewaltsamen Todes sterben würde. Ich habe mir damals keine großen Sorgen darum gemacht, aber ich werde jetzt älter. Und da ich hier in einem Land lebe, in dem Recht und Gesetz gelten, so halte ich mich auch daran, und ein rechtlicher Bürger fürchtet sich vor Verbrechern. Sie lachen über mich, weil ich nervös werde, wenn ich einen Fremden sehe, der sich in der Nähe des Hauses herumtreibt. Aber ich habe sehr viele Feinde, und zwar allein in diesem Dorf mehr als andere in der ganzen Grafschaft. Sie glauben, daß ich mir etwas einbilde und nicht mehr ganz richtig im Kopf bin. Ein reicher Mann kann aber niemals unbesorgt und ruhig sein«, sagte er mehr zu sich selbst. »Ich bin mit den verschiedensten Menschen zusammengekommen und ihnen immer als der Millionär John Minute vorgestellt worden. Und wissen Sie, was die Leute sagen, sobald sie mir den Rücken kehren?« Jasper antwortete nicht.

»Ich will es Ihnen erzählen«, fuhr John Minute fort. »Ob sie jung oder alt, gut oder böse sind, alle sagen oder denken dasselbe: ›Ich wünschte, er würde sterben und mir etwas von seinem Reichtum hinterlassend‹«

Jasper lachte leise.

»Sie haben allerdings keine besonders gute Meinung von der Menschheit.«

»Ich kümmere mich überhaupt nicht um sie – und jetzt gehe ich zu Bett.«

Jasper hörte seinen schweren Schritt auf der Treppe und nachher auf dem Korridor im oberen Stockwerk. Er wartete noch, bis die Bettstelle in Mr. Minutes Zimmer krachte, dann stand er auf, schloß die Fenster, überzeugte sich persönlich davon, daß alle Türen verriegelt waren, und ging zu seinem kleinen Arbeitszimmer im ersten Stock.

Als er die Tür geschlossen hatte, zog er wieder die Brieftasche heraus und betrachtete die Fotografie. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit einem Brief zu, der mit der Abendpost gekommen war. Er hatte ihn beim Sortieren in seine Tasche schmuggeln können, ohne daß John Minute es bemerkt hatte.

Er schnitt das Kuvert auf, zog den Bogen heraus und las:

Sehr geehrter Herr, in Beantwortung Ihres geschätzten Schreibens danken wir Ihnen für den Scheck. Mit Vergnügen haben wir erfahren, das Sie mit unseren Diensten zufrieden waren. Wir haben für die Nachforschungen allerdings viel Zeit benötigt, und die Kosten sind dadurch leider sehr hoch geworden. Da unsere Bemühungen aber zum Ziel geführt haben, freuen wir uns für Sie, daß Ihre Ausdauer belohnt worden ist.

Das Blatt trug keinen Firmenaufdruck und war mit »J. B. Fleming« unterzeichnet.

Jasper las das Schreiben noch einmal sorgfältig durch, steckte dann ein Streichholz an und verbrannte das Papier.

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