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»Der Abituriententag« von Franz Werfel handelt von der Konfrontation des Richters Ernst Sebastian mit einer schweren Schuld aus seiner Jugendzeit. Ein österreichischer Abiturjahrgang kommt 25 Jahre nach dem Schulabschluss zu einem Klassentreffen zusammen. Ausgerechnet jetzt muss sich Sebastian gerichtlich mit dem Verbrechen eines gewissen Franz Adler befassen. Sebastian ist überzeugt, dass es sich um den gleichnamigen Außenseiter aus seinem Abiturjahrgang handelt. Sebastian weiß, dass er selbst für die abgebrochene Biographie und damit wohl auch das Abgleiten des Mannes auf die schiefe Bahn verantwortlich ist. Sebastian beginnt wie im Fieber, seine Lebensbeichte niederzuschreiben. Als Schüler war es Sebastian gelungen, den Verdacht für eine Urkundenfälschung auf Franz Adler zu lenken, indem er Adler zur überstürzten Flucht aus der Stadt überredete. Die ausführliche Schilderung dieses Vorfalls steht im Mittelpunkt des Romans »Der Abituriententag«. Am nächsten Tag bemerkt Sebastian, dass es sich bei dem Angeklagten Franz Adler nicht um seinen ehemaligen Klassenkameraden handelt. Die Namensgleichheit ist ein Zufall. Die teils befreiende, teils bedrückende psychologische Wirkung des Rückblicks auf die große Schuld seines Lebens bleibt bestehen. Der Umgang mit persönlicher Schuld ist ein Kernthema des Bestseller-Autors Franz Werfel. »Der Abituriententag« mit dem Untertitel »Geschichte einer Jugendschuld« erschien 1928.
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