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Das Ressentiment eignet demjenigen, dem die eigene Identität sowie der Wert derselben zutiefst fragwürdig geworden ist und der aufgrund fortwährend scheiternder Selbstbehauptung an einem zutiefst beschädigten Selbstverhältnis leidet. Es äußert sich im verzweifelten wie fehlgeleiteten Versuch, Ohnmacht in Macht und Selbstzweifel in Selbstgewissheit zu verkehren – auf Kosten des ‚Anderen‘, der aufgrund der eigenen Schwäche gar nicht mehr anders denn als Bedrohung wahrgenommen werden kann. Die Feindbildkonstruktion ist daher die zentrale Funktion des Ressentiments, die Freund/Feind-Logik das zentrale Prinzip einer vom Ressentiment versehrten Gesellschaft. Das Ressentiment ist eine Denk- und Gefühlsstruktur, die prädestiniert dafür scheint, von Populisten als Machttechnik instrumentalisiert zu werden. Darum ist die Auseinandersetzung mit ihm – gerade in Anbetracht der teils dramatischen Erfolge des politischen Populismus – für die in die Defensive geratende Demokratie so eminent wichtig.
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