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Schmerz, Wut und Trauer lässt ein Erwachsener selten zu. Verzweiflung und Ohnmacht will sich kaum jemand eingestehen. Das weiß Hans-Joachim Maaz, Diagnostiker des Gefühlsstaus, und ermutigt jeden, diese fälschlicherweise negativ konnotierten Gefühle zuzulassen und auszudrücken. Bereits in der Frühbetreuung von Kindern im engsten Familienkreis kann ein Gefühlsstau die Entwicklungschancen eines Kindes massiv behindern: Statt zu einer Persönlichkeit heranzureifen, wird es eine Marionette. Mutter und Vater können dem Kind den Raum für Freude, Lust und Befriedigung gewähren. Aber sie sind dazu nicht immer in der Lage – und genau diesen Aspekt sollten Eltern nicht verleugnen, sondern offenlegen. Denn die Erfahrung unvermeidbarer Begrenzung vermittelt dem Kind ein zentrales Lebensprinzip: Entwicklung und Begrenzung gehören zusammen, wie Anfang und Ende, Geburt und Tod. Der vorliegende Interviewband geht dem Unterschied zwischen mütterlichen und väterlichen Beziehungsaufgaben sowie den optimalen Frühbetreuungsmöglichkeiten nach – in der Hoffnung, die öffentliche Diskussion über die Bedeutung der frühen Kindheit anzuregen und die Familienpolitik für diese Inhalte zu sensibilisieren.
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